Hi!
Danke für das Feedback. Ich habe auch schon die eine oder andere Mail bekommen.
Danke auch für das Kommen, ich hoffe Ihr hattet Euren Spaß.
Jetzt zur Eigenkritik:
Ich hatte mir definitiv den einen oder anderen Fauxpas geleistet, der nicht hätte sein müssen. Wie z.B. die Hilfe der anderen nicht im Vorfeld auszuschlagen, NSC besser briefen müssen, Mineralwasser für die Spieler die keinen Alkohol trinken, fehlende vegane Speisen, eine bestehende Regel im Spiel ändern, beim Check in nicht fehlen dürfen - ich hatte meine Fähigkeiten ein wenig überschätzt und wurde mit der Bayerischen Creme nicht zeitig fertig. Wäre ich um 19:00 Uhr zugegen gewesen, dann hätte ich auch das Fleisch schon auf den Grill geschmissen und hätte den Check in meistern können - eine Orga-Ansprache hätte es nicht gegeben, weil ich im Vorfeld alles per Mail geklärt hatte. Für Leute die sehr kurzfristig gekommen sind, mag das nicht mehr gegolten haben - dafür entschuldige ich mich.
Zukünftig wird es bei mir (bei uns) keine Orga-Ansprachen geben. Alles was der Spieler wissen muss, bekommt er per Mail zugeschickt oder steht in seinem Umschlag, den er beim Check in ausgehändigt bekommt.
Zum Konzept von Tavernen: Ich hatte bisher keine andere Phönix-Taverne besucht, von daher kann ich diese Taverne nur mit Tavernenspielen von anderen, offenen LARP-Kampagnen vergleichen. Eine Taverne im LARP bietet in der Regel eigentlich nur eine Plattform zum In time-Feiern, Charakterpflege, Rollenspiel ohne Plott oder Stress im Spiel. Es können Plots angeboten werden, diese sind in der Regel die Ausnahme. Das soll jetzt keine Bewertung darstellen, aber alle Berliner Neuzugänge auf der Taverne haben eben mehr oder minder Charakterspiel betrieben, gegessen und getrunken und sind dann gegangen ohne auschecken zu wollen - nicht, weil sie sich die Punkte selber gut schreiben, die meisten hielten das nicht für gerechtfertigt für so ein entspanntes Spiel Punkte kassieren zu müssen. Die meisten Neuzugänge waren auch dem entsprechend schon ziemlich voll gewesen.

Und obwohl ich an sich keine betrunkenen LARP-Spieler mag, stellt die Taverne eben die Ausnahme da, wo, meiner Meinung nach, die nüchternen Spieler ausnahmsweise Rücksicht auf die Betrunkenen nehmen sollten.
Zum Lirer Roulette: Großes Kino. Ich fand's witzig. Mir hat es persönlich sehr gut gefallen, auch wenn ich dieses Spiel gerne im Vorfeld unterbunden hätte. Aber auch hier offenbaren sich die Grenzen einer unvorbereiteten 1-Mann-Orga:
Es gab nur drei Akloner Soldaten auf der Taverne (und diese hätten nie gedacht, dass der Abend so stressig werden könnte - was sie eigentlich auch sehr schön fanden im Nachhinein) und ich konnte nun mal leider keine zusätzliche Halb-Rotte plus Schulze aus dem Ärmel ziehen. An sich ist es sehr gut, dass man einem Spieler, auch wenn das sein erstes LARP-Spiel überhaupt gewesen war, zeigt, wie gefährlich es auf einem Spiel werden kann. Weiter: Da der Hauptmann auf Fronturlaub gewesen war, sah er sich als Kompetenz nicht zuständig. Die beiden anderen NSC-Wachen waren eingefleischte DragonSys-Spieler. Und wie wir alle wissen, herrscht bei DragonSys-Spielen offener Kampagnen das Credo vor: NSC töten keine Spieler. Das heißt, selbst wenn die Spieler zu den Waffen gegriffen hätten und die Wachen attackiert hätten, hätten sich die Wachen wohl er in DKWDDK-Marnier sich tot-/kaputtknüppeln lassen, als auf dieser Taverne einem Charakter eines Spielers ernsthaft Schaden zuzufügen. Im Nachhinein haben sie (die beiden Wachen) mir auch gestanden, dass sie sich ihre Charakterbögen gar nicht erst angeguckt hätten und mit den Regeln auch nichts anzufangen wussten - wobei Johnny sein Hauptmann und die beiden anderen Werber-Soldaten spieltechnische Werte hatten, mit denen sie wirklich jeden auf der Taverne hätten ausknocken können. Aber es sind eben LARPer, die sich an die Divise halten: "Lieber schön und fair ausspielen, als Werte und Regeln zu beachten." Soll ich die beiden jetzt dafür wirklich rügen? Ich glaube nicht.

Außerdem spiegelt sich in einem solchen Fall die Mankos einer geschlossenen Kampagne wieder. Inwiefern? Es wurde die simple Frage gestellt: Mit Ausnahme von Tulderon ist doch im gesamten Königreich Aklon das Glücksspiel verboten? *Bämm!?* Ja, wie? Ich bin nicht das Phönix-Gremium. Kurz mal überlegen: Im mittelalterlichen Deutschland war Glücksspiel auch nicht verboten - aber im mittelalterlichen Deutschland war auch vieles anders als im fantastischen Aklon? Da ich in dem Augenblick nicht die geringste Ahnung hatte, was wie in Aklon gehandhabt wird und ich auch keinen (N)SC-Schulzen zur Hand hatte der Recht sprechen konnte und es mir fern lag die Charaktere der Spieler im Nachhinein für etwas zu bestrafen, das es eigentlich gar nicht zu bestrafen gilt, habe ich einfach gesagt: "Nö, Glücksspiel ist nicht verboten. Wir aber nicht gerne gesehen. Aber der Besitz oder das Spielen um Gift ist ganz bestimmt verboten." Letzlich hatte sich Johnny dann entschieden, die Charaktere damit davonkommen zu lassen, wenn sie einfach einen Eintrittsbrief zum Militär unterschreiben. Ob das jetzt richtig oder falsch war, angebracht oder nicht, weiß ich nicht. Zumindest war es dann halt so. Jedoch wird es Zukunft in der Hinsicht sowas nicht mehr passieren können, weil man uns nun ja gestattet hat unsere eigene Grafschaft südlich von Tulderon als Orga zu bespielen. Das heißt: Eigene Gesetze, Traditionen und Hintergrund. Wenn dann die SL sagt: "In Kyriell ist das so und so ..." Dann ist das so. Insofern kann man dann in solchen Dingen wenigstens eine klare Aussage machen / klare Linie fahren.
Summa summarum: Die meisten Neuzugänge schienen ziemlich begeistert zu sein von dem Tavernenabend. Zumindest haben sie mir das gesagt und geschrieben. Aber andererseits sieht man auch, dass die Spieler nicht bereit sind über Nacht ihre alte Spielweise abzulegen. Eigentlich hätte jeder wissen müssen, dass wir nach Phönix spielen und in einer geschlossenen Kampagne, wo keine Mittellande existieren, dennoch hatten einige Charaktere darauf bestanden dem Wirt weiß zu machen, dass sie aus den Mittellanden kamen. Und genauso gut kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Neuzugang einem nur den Vogel gezeigt hätte, wenn man einen "Vernichtenden Schlag" gegen ihn ausgeführt hätte.
Mein eigenes Fazit: Ich habe gerne andere Tavernenspiele in Berlin besucht, weil ich es sehr schön finde, auch mal nur die Möglichkeit zu haben mit seinem Charakter in ein Gasthaus gehen zu können und mit anderen Charakteren einen zu trinken, sie kennen zu lernen und Konversation zu betreiben. Da brauche ich keine Toten, keinen Plot und keinen Stress. Was ich nicht so schön finde, ist das bei wirklich jeder anderen Taverne etliche Spieler stark ins Out time driften - etwas, dass beim Silbernen Kranich nicht vorgekommen ist. Statt dessen wurde durchweg gespielt, die Spieler blieben in ihren Rollen und haben konsequent ihr Spiel gespielt - dafür von mir noch einmal ein großes Lob.
In Zukunft werde ich versuchen mehr Leute zu finden, es gibt wohl schon ein paar Kandidaten, die mit mir die Cons zusammen ausrichten. Vielleicht kann ich mir noch den einen oder anderen Rat einholen und werde auch mal gucken, was z.B. Lars auf seinem Tavernenspiel anders und besser macht.
Und was auf dieser Taverne am 18. April passiert ist wird für den einen oder anderen Charakter noch evtl. Konsequenzen haben.
Für die Zukunft ...
Wie einige schon mitbekommen haben, soll sich der Silberne Kranich als jährlicher Tavernen-Con etablieren. Man kann das Spielkonzept mit dem "Prancing Pony Inn" aus dem Herrn der Ringe oder dem "Friendly Arm Inn" aus Baldur's Gate (Forgotten Realms à la D&D) usw. vergleichen. Es war definitiv das erste und letzte Mal im Kleingarten gewesen. Ein Objekt für zukünftige Spiele steht schon fest: Eine alte, zweistöckige Villa mit eigener Küche, Duschen, Schlaafsaal und großem Gartenarial. Es wird mehr NSC geben, die das Stadtbild von St. Kyriell (die Stadt, wo das Gasthaus steht) beleben und es wird pro Con ein bis zwei Plots geben. Das Ganze wird dann auch von Samstag- bis Sonntagmittag laufen. Nichts desto trotz wird das ein Tavernen-Con bleiben: Das heißt, Plots stehen im Hintergrund. Feiern, Schmausen und das Spiel und Kennenlernen unter den Charakteren bleibt im Vordergrund bestehen. Ob dieses Konzept ansprechend ist, oder ob es Sinn macht sich für ein Tavernenspiel extra einen neuen Charakter zu erstellen bleibt jedem selbst überlassen. In Zukunft werden auch neben dem eigentlichen Menü auch eine vegane (richtig geschrieben?) Alternative fest mit angeboten - und auch Mineralwasser. Ganz wichtig!
Sorry, aber da habe ich einfach von mich auf andere geschlossen: Ich habe wirklich noch nie auf einem Tavernenspiel nach Mineralwasser verlangt.
Fundsachen
Es gibt etlich Sachen von Spielern, die vor Ort vergessen worden. Seht bitte noch einmal nach, ob Ihr auch alles wieder mitgenommen habt. Wer etwas vermisst, der schreibt es mir bitte per E-Mail, NICHT HIER INS FORUM, und ich bringe Euch die Sachen gerne zur nächsten Con mit oder schicke sie Euch per Post zu. Selbstabholer sind auch genehm.
NSC-Review
Ich würde die Gelegenheit nutzen und mich noch einmal mit allen NSC zu einem Meeting treffen, zwecks Nachbesprechung, Vorstellung des Konzepts des nächsten Silbernen Kranichs usw.