Die Seele unfreiwillig verpfänden?

Fragen, Anmerkungen und Interpretationen zum Phönixlarp-Regelwerk
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Oliver Haag
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Beitrag von Oliver Haag »

Also ich finde es gut das sich Leute um derlei Dinge Gedanken machen.

Und es in Frage zu stellen ob diese Diskussion überhaupt gestellt werden sollte, halte ich für überflüssig.
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Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Beispiel für unfreiwillige Verpfändungen, ach nee sorry Lars ( :wink: ), Übereignungen:
Ein Großteil aller Opferrituale
Priestertum auf Zwang (in einigen Religionen)
War Dorian Grays verpfändung wirklich freiwillig? Hätte er es nicht getan wäre er gealtert und gestorben....
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Johnny Charybdis hat geschrieben:1. Beispiele für eine freiwillige "Verpfändung" der Seele (imzweiten Fall wäre "Widmung" wohl der passendere Begriff):
a) Faust (sicher schon von gehört, oder?) – was veranstaltet mephisto nicht alles für einen Zauber, um den armen Juristereistudenten auf seine Seite zu ziehen...
b) Das Buch der Bücher (auch als Bibel bekannt:) Die Seele nach dem Tod: Nachdem ein Mensch gestorben ist, ist die Seele nicht tot. Der Körper geht zurück zur Erde, der Geist zu Gott. Die Bibel lehrt einen ersten (natürlichen) und einem zweiten Tod und bezüglich des Lebens eine erste und zweite Auferstehung. Diejenigen, die Jesu Worte angenommen haben und Gott glauben – also ihre Seele freiwillig Gott gewidmet haben – sind vom Tod zum Leben hindurchgedrungen (Johannes 5,24).
c) Ach, übrigens: Sowohl Bart wie auch Homer haben beide ihre Seele freiwillig verpfändet... Homer liefert uns sogar das interessante Beispiel, was passiert, wenn eine Seele "doppelt" versprochen wird – der frühere Anspruch gilt.
Das nehme ich mal samt und sonders als Belege für meine These, dass wir kaum ein mythologisches oder theologisches Beispiel finden werden, wo der freie Willen verpflichtend ist für die Verpfändung der Seele. ;)

Du hast natürlich vom Grundsatz her recht, Johann, dass in deinen drei genannten Beispielen Zwang im Sinne von angedrohter Gewalt oder der in Aussicht stellung eines Übels nicht angewendet wurde. Dennoch sind alle diese drei Beispiele nicht sehr gut geeignet, um die zwangsläufige Notwendgkeit der Zustimmung zur Verpfändung der eigenen Seele zu belegen, eine Art "Gewohnheitsrecht" aus den Vorbildern der Mythologie quasi.
Zunächst einmal ist der Faustmythos nämlich recht unspezifisch, was die genauen Umstände des Handels zwischen Faust und dem Teufel angeht. Einig sind sich die verschiedenen Erzählungen der Geschichte nur darin, dass Faust seine Seele an den Teufel verkauft, um dafür etwas mystisches zu erhalten. In der bekanntesten dieser Erzählungen, der von Goethe nämlich, ist der Handel ein ganz besonderer: Faust verspricht dem Teufel seine Seele, wenn es demselben gelänge, Faust dazu zu bringen die Worte "Augenblick, verweile doch, du bist so schön!" zu sagen, wenn also Faust tatsächlich selbstvergessen glücklich wäre. Faust nämlich ist desillusioniert und vom Leben enttäuscht und wendet sich deshalb an Mephisto, um Antworten auf Fragen zu erhalten, die er als Mensch nie ergründen konnte, oder um zumindest so etwas wie Glück und Erfüllung zu finden. Faust verspricht also seine Seele dem Teufel, doch was uns hier vorliegt ist nicht eine Verpfändung im Wortsinne, sondern ein Handelsvertrag mit Aufschiebeklausel: Faust willigt ein in die Übereignung eines Gutes, sobald Mephisto eine bestimmte Bedingung erfüllt. Ein sehr frühes Beispiel eines solchen Handels finden wir bei Protagoras und Euathlon aus der griechischen Antike (5. Jhrd. v.Chr.): Protagoras unterrichtet Euathlon in der Kunst der Rede und schließt mit ihm einen Handel, dass er erst dann sein Honorar für den Unterricht erhalten wolle, wenn Euathlon seinen ersten Prozess vor Gericht gewonnen hat. Der schlaue Euathlon unterlässt daraufhin das Prozessieren. ;)

Auch bei der Bibel, wie von Johann selbst angemerkt, handelt es sich weniger um eine Verpfändung als um eine... tja, was eigentlich? Widmung ist vielleicht ganz treffend; eigentlich ist es doch so herum: Gott verspricht uns die Erlösung und die Auferstehung, wenn wir dafür "Jesus annehmen". Wir arbeiten auf Vertrauensbasis. Beim Teufel haben wir wenigstens seinen Teil des Deals sofort in der Hand. ;)

Das dritte Beispiel nun ist ein schönes dafür, was ich vorher schon gesagt habe: Beispiele für Handel und Verpfändungen die Seele betreffend finden wir vornehmlich in der Literatur, und da gibt es keine Konventionen für einen solchen Handel außer denen, die der Autor festlegt. Außerdem ist auch hier keine Verpfändung im eigentlichen Sinne, sondern ein Tauschhandel (Homer gibt seine Seele für einen Donut her) dargestellt, und auch wenn man diese Situation großzügig als Verpfändung auslegen würde, so wird in der Folge immer noch nicht die Freiwilligkeit als Bedingung angeführt: Die gezeigte Gerichtsverhandlung kommt zu dem Schluss, dass Homer seine Seele dem Teufel nicht verkaufen konnte, weil er sie bereits Marge gewidmet hatte.

Ich formuliere alle diese Widersprüche nicht, weil ich gerne Widerworte gebe oder unbedingt recht behalten will (oder gegen irgendwen hier persönlich etwas habe), sondern um meine Ansicht zu verdeutlichen: Es gibt keine äußere Autorität, auf die wir uns berufen können, um zu sagen: So muss man (oder sollte man) die Verpfändung von Seelen handhaben. Die Auferstehung und das ewige Leben als Belohnung für eine Zuwendung zu Gott aus freiem Willen ist ein Grundpfeiler des Christentums, wo freie Willen des Menschen überhaupt ein äußerst wichtiges Thema ist. Der christliche Teufel selbst ist ein Produkt von freier Entscheidung (als der Engel Lucifer sich gegen Gott auflehnte) und hat als solches eine Art Abkommen mit Gott: Wer auch immer aus freien Stücken sich dem Teufel anschließt, den dürfe der Teufel auch behalten. Deswegen ist der freie Willen oder die freiwillige Entscheidung auch ein beliebtes Motiv in so vielen der Geschichten über Deals mit dem Teufel.

Der freie Willen muss aber nicht eine Bedingung in der Religion sein. Im Judentum zum Beispiel ist nicht der Glaube an Gott entscheidend für die Erlösung, sondern die richtige Herkunft (geboren als Kind des Volkes Israel) und das Führen eines koscheren Lebens (also die Einhaltung von Verhaltensregeln aus der Thora). Nun ist natürlich die Entscheidung dafür, bestimmte Dinge zu essen und andere nicht, eine freie, aber es ist eben nicht entscheidend, an Gott zu glauben oder diesen zu akzeptieren.

Nachdem also Belege aus der Literatur keine beweiskräftigen Belege sind dafür, wie die Verpfändung von Seelen gehandhabt werden soll, sollten wir lieber auf die anderen Begründungen schauen, die bisher vorgebracht wurden. Toddi und Hanno argumentieren von einem Standpunkt, wie wir bisher die Phönixwelt im Spiel erlebt haben: Es ist unerheblich, ob oder ob nicht unter Zwang verpfändete Seelen einen besonderen Wert für die Götter haben; solange ein Gott eine Seele in die Finger kriegen kann, wird er sie nehmen und nicht wieder hergeben. Ob er dann seinen Deiner belohnt oder bestraft, bleibt dem Gott überlassen.
Johann argumentiert von einem Standpunkt, wie man - von außen betrachtet - das Verpfänden von Seelen handhaben sollte, um ein möglichst farbiges und interessantes Spiel zu ermöglichen. Statt also nun Beispiele zu suchen, wo eine Seele freiwillig oder unfreiwillig den Besitzer wechselte (und ich bin mir sicher, dass uns für beides noch ein oder zwei Beispiele einfallen), sollten wir uns an den bisher gebrachten Argumentationen orientieren und nach Gründen suchen, warum aus spielweltlicher oder spielmechanischer Sicht die eine oder andere Handhabung von "Seele verpfändet" sinnvoll ist.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

warum aus spielweltlicher oder spielmechanischer Sicht die eine oder andere Handhabung von "Seele verpfändet" sinnvoll ist.
Aus spielmechanischer Sicht ist das ganz Geschmackssache. Findet man es gut jederzeit in Gefahr zu sein seine Seele zu verlieren sollte man dafür sein, dass man gezwungen werden kann seine Seele zu verpfänden. Erstaunlicherweise argumentieren, wie ich bisher (nicht nur hier) mitbekommen habe, gerade Leute die für eine tödliche Spielwelt sind oft dagegen, warum auch immer.
Aus Spielweltlicher Sicht wird meiner Meinung nach kein Gott seinen Priester bestrafen wenn der ihm eine unfreiwillige Seele zuschiebt. Vielleicht nicht belohnen, aber auf keinen Fall bestrafen. Blah sie mag nix wert sein (ob das so ist oder nicht) und doof riechen, aber das Gute an der Sache ist: Die Guten können die Seele nicht mehr kriegen. Ha! Warum also ärgern weil die Seele stinkt wenn man damit die anderen ärgern kann?
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Ewa Baumgarten
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

Da sich Götter vor allem durch persönliche Reife auszeichnen, werden sie eine unrechtmäßig erworbene Seele sicher wieder hergeben :>

Was auffällig ist, ist, dass sie alle wie der Teufel hinter der armen Seele hinter den begehrten Dingern her sind - bis auf Fardea. Malagash, Varkaz und Arachne nehmen verpfändete Seelen direkt entgegen, M. und A. freuen sich zudem über Opferrituale, bei dem die Seele eines meist Unfreiwilligen ihnen in einem sakralen Prozess zugeführt wird.
Suavis, der man seine Seele nicht verpfänden kann, versucht dafür, die Qualität der Seelen, die "zu ihr gehören", durch beständige Läuterung zu verbessern. Um so die Quantität ihrer Mitspieler auszugleichen? Und wenn ja, um was wird gespielt?
Ultor sammelt die Seelen von Ketzern und bannt sie als Sterne an den Himmel, nachdem er sie vorher durchs Feuer geläutert hat...

Die einzige, die sich nicht an der allgemeinen Seelensammelei beteiligt, ist Fardea, denn sie hat es auch nicht nötig. Jede Existenz, die nicht durch eine Verpfändung - ob freiwillig oder unfreiwillig - ändert, kehr ja auch in den Kreislauf zurück, das heißt, sie hat so lange alle, bis sie aussteigen oder ausgestiegen werden...

Ist es also vom Gesichtspunkt eines Malagiten her sinnvoll, eine Seele mit Gewalt zu nehmen, damit Fardea sie nicht mehr hat und gegebenenfalls kein anderer sie bekommt? Das schon. Aber ist es nicht sinnvoller, darauf zu hoffen, dass sie freiwillig gegeben wird statt unter Zwang, damit sie hinterher bei der Punkteabrechnung mehr zählt?

Woher kommt die Info eigenlich, dass freiwillig gegebene Seelen den Göttern mehr wert sind als andere?
Viviona Winterkind
J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Es mag wohl etwas mit dem "freien Willen" zu tun haben, der die religiöse Weltanschauung im westlich-christlichen Kulturkreis entscheidend prägt.

Nach dem semantischen Kurs, ob es besser "Verpfänden", "Tauschen" oder "Verkaufen" heißt (alles im Übrigen juristische Begriffe, die das rechtmäßige Eigentum am getauschten Objekt voraussetzen, um wirklich rechtskräftig zu sein, wenn ich mich nicht grob täusche...).

Wie also kann ein Priester etwas verpfänden, das ihm nicht gehört? Ist die Seele, übrigens nicht im Mindesten ein Objekt im herkömmlichen Sinne, sondern die Essenz des göttlichen Funken im Lebewesen, lebendig über dessen physischen Tod hinaus, Teil eines Ganzen.

Natürlich kann die Seele ebenso verdorben wie geläutert werden. Aber buchstäblich geklaut? Wie soll das denn bitte funktionieren?

Hinfällig ist auch der Hinweis darauf, dass im Falle von Dorian Gray selbiger "alt und grau" geworden wäre... Das ist Schicksal jedes Lebewesens und beinträchtigt die Seele in keiner Weise. Er hatte ja eine echte Wahl – egal, wie vermeintlich unattraktiv eine der beiden Möglichkeiten war. Wie war das denn mit dem Seemann, der sich nicht Davy Jones anschließen wollte? "Ich fürchte mich nicht vor dem Tod..." Was für ein glorreicher Abgang! Ich bin sicher, er sitzt längst an Ultors Tafel...


Unter Einfluss eines zaubers wie "Sei mein Sklave" hat der Spieler keine Wahl. Null. Zero. Nitschewo. Deshalb finde ich diese Variante ehrlich gesagt ziemlich einfallslos und langweilig.
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Ewa Baumgarten hat geschrieben: Woher kommt die Info eigenlich, dass freiwillig gegebene Seelen den Göttern mehr wert sind als andere?
Öhm... Du?
Ewa Baumgarten hat geschrieben:Eine Seele, die unter Zwang verpfändet wurde, ist - nach allen bisher gehörten IT-Interpretationen von berufener Quelle - nichts wert
Ewa Baumgarten hat geschrieben: M. und A. freuen sich zudem über Opferrituale, bei dem die Seele eines meist Unfreiwilligen ihnen in einem sakralen Prozess zugeführt wird.
Das geht? Hunh. Dasi st ja geradezu ein gänzlich neues Feld (kann man Seelen rauben und verschenken?), trifft aber nicht ganz den hier angesprochenen Kern.

Aus spielmechanischer Perspektive gibt es mehr Argumente als nur das des Geschmacks, um die Verpfändung von Seelen unter Zwang zu verbieten. Wenn es nicht gestattet wäre, einen Charakter mit Beherrschungsmagie dazu zu bringen, seine Seele zu verpfänden, müssten sich diejenigen, die eine solche Verpfändung erwirken wollen, schon etwas einfallen lassen. Verträge für ein verzweifelt benötigtes Gut (ein Heilmittel zum Beispiel) oder die Auslösung einer wertvollen Geisel könnten den nötigen Anreiz bieten, für den eine Person ihre Seele verpfändet. Es würde das Spiel ein wenig umständlicher und deswegen interessanter machen, als einfach mit dem Finger zu schnippen und "Mein Sklave" zu sagen. Auch würde es einem Spielerverhalten vorbeugen, bei dem ein Zauberer wahllos andere dazu bringt, ihre Seelen zu verpfänden.

Ebenso allerdings kann es zu endlosen Diskussionen über die Willensbekundung und ernsthafte Absicht von Verpfändenden führen. Wer in einer Notlage die Wahl zwischen Tod und der Verpfändung hat, könnte im Nachhinein behaupten, er hätte ja gar nicht freiwillig gehandelt und deswegen sei die Seele noch immer die seine. Jeder kennt Nörgler, und wir alle wissen, dass eine solche Situation nervtötend und anstrengend sein kann.

Der spielmechanische Vorteil davon, Seelenverpfändungen auch unter Einfluss von Zauberei und Zwang zu erlauben, ist der der Einfachheit: Wer auch immer einen Vertrag zur Verpfändung seiner Seele eingeht, dessen Seele ist auch weg, ob jetzt erzwungen oder nicht. Dieses System ist sehr solide und lässt keinen Interpretationsspielraum, auch wenn es - zugegebenermaßen - sehr einfallslosen Methoden zur Seelenverpfändung Vorschub leistet.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Ewa hat geschrieben:Malagash, Varkaz und Arachne nehmen verpfändete Seelen direkt entgegen[...]Suavis[...]versucht dafür, die Qualität der Seelen, die "zu ihr gehören", durch beständige Läuterung zu verbessern.[...]Ultor sammelt die Seelen von Ketzern und bannt sie als Sterne an den Himmel.
Das hört sich für mich danach an, als würden nur Malagash, Varkaz und Arachne Seelen tatsächlich sammeln. Interessant ist insbesondere, dass Ultor die Seelen an den Himmel bannt anstatt sie wirklich zu sammeln. Er "säubert" sie sozusagen vor benutzung. Warum muss er das tun und Malli und die anderen nicht? Sind Seelen, auch die von normalen Lästerern, von sich aus etwa dreckig und böse? :lol:
Ewa hat geschrieben:Ist es also vom Gesichtspunkt eines Malagiten her sinnvoll, eine Seele mit Gewalt zu nehmen, damit Fardea sie nicht mehr hat und gegebenenfalls kein anderer sie bekommt? Das schon. Aber ist es nicht sinnvoller, darauf zu hoffen, dass sie freiwillig gegeben wird statt unter Zwang, damit sie hinterher bei der Punkteabrechnung mehr zählt?
Nun, man sollte mitnehmen was man kann....
Johnny hat geschrieben:[Die Seele ist] übrigens nicht im Mindesten ein Objekt im herkömmlichen Sinne, sondern die Essenz des göttlichen Funken im Lebewesen, lebendig über dessen physischen Tod hinaus
Nicht? Die Essenz des göttlichen Funkens? Welchen Gottes? Ultor? Na dann würden sich gewisse Götter ganz schön die Finger/Tentakeln/Chitingepanzerte Beine dran verbrennen ;-)
Johnny hat geschrieben:Hinfällig ist auch der Hinweis darauf, dass im Falle von Dorian Gray selbiger "alt und grau" geworden wäre... Das ist Schicksal jedes Lebewesens und beinträchtigt die Seele in keiner Weise. Er hatte ja eine echte Wahl – egal, wie vermeintlich unattraktiv eine der beiden Möglichkeiten war. Wie war das denn mit dem Seemann, der sich nicht Davy Jones anschließen wollte? "Ich fürchte mich nicht vor dem Tod..." Was für ein glorreicher Abgang! Ich bin sicher, er sitzt längst an Ultors Tafel...
Trotzdem bleibt die Argumentation die selbe. Ob ich sage "Hey Dorian, du wirst jetzt sterben wenn du nicht..." oder ob ich sage "Hey Dorian, du wirst sterben wenn nicht..." bleibt für die Seele relativ gleich. Un der Seemann? Tja, bravo. Dann sitzt er an Ultors Tafel. Dafür aber nicht mehr an der Tafel an der seine Frau und seine Kinder gerade weinen....
Johnny hat geschrieben:Unter Einfluss eines zaubers wie "Sei mein Sklave" hat der Spieler keine Wahl. Null. Zero. Nitschewo. Deshalb finde ich diese Variante ehrlich gesagt ziemlich einfallslos und langweilig.
Ein vernünftiger Priester würde diese Möglichkeit auch nur selten wahrnehmen, aber sie einfach zu verschließen ist doch auch doof. Es ist ein wunderbares Instrument "Du fürchtest den Tod und die Folter nicht? Pass mal auf, wenn du das hier unterschreibst, und das wirst du wenn ich es will, wirst du die Ewigkeit in ewiger Qual verbringen, deine Seele wird dem Herrn des Chaos gehören. Niemals wirst du deine Familie in Ultors Hallen wiedersehen. Also? Immer noch unwillig?"
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J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Lieber Torebn, mit deinem letzten Beispiel ist dann aber der Glaube als sicheres Bollwerk vor dem Tode gefallen... Wozu denn noch der unerschütterliche Glaube an (z.B.) Ultor im Angesicht von Tod und Teufel, wenn jeder dahergelaufene Priester/Schwarzmagier mir mit einem Fingerschnippen die Seele wegnehmen kann? Wozu dann überhaupt noch an irgendeinen Gott glauben?

Mir ist schleierhaft, wie man die geradezu absurde Witzlosigkeit dieser Mechanik nicht sehen kann. Ich bleibe dabei, die Seele muss dem Opfer abgeluchst, nicht aber "wegbefohlen" werden. Ich frage mal anders herum: Kennt ihr irgendein Beispiel aus der klassichen Literatur, wo z.B. der Teufel die Seele eines menschen ohne dessen Zutun einfach "Schwupp, die gehört jetzt mir" eingeheimst hat? Das fände ich mal sehr spannend.

Was die Seele als Essenz des Göttlichen (oder des Schöpfungsganzen in der klassischen griechischen Philosophie, falls euch das Christentum nicht behagt) betrifft, das muss natürlich bei Phoenix nicht so sein, aber dann wäre es geradezu blödsinnig, dasselbe Wort dafür zu gebrauchen.

Welche Gottheit letztendlich für die Schöpfung der Seele ursprünglich verantwortlich ist, darüber können die Priester ja gern streiten.
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Ewa Baumgarten
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

Ich habs in-time von Priestern gehört, die es in-time von anderen Leuten gehört haben :) Woher die Info kommt, weiß aber keiner, jeder kennts nur vom Hörensagen.
Viviona Winterkind
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

@Johnny
Tja, Pech würde ich sagen. Glauben heißt glauben weil man nicht weiß. Wer sich von sowas einschüchtern lässt glaubt halt nicht genug. Und wer nicht muss mit den Konsequenzen leben. Wenn dir das stehlen der Seele nicht gefällt streich bitte alle Opferrituale aus der Phönix-Welt (ich meine die die nicht in Regeln gefasst sind). Das ist auch nicht gerade subtil und "abluchsend" jemanden das Herz rauszureißen oder ihn zu verbrennen um seine Seele seinem Gott zu geben. Es kann auch jeder Depp einen Menschen verschleppen und ihn opfern, das ist nur anstrengender. Das ist auch ein abbefehlen, nur fieser weil der andere erstens stirbt und zweitens keine Chance mehr hat seine Seele zurück zu bekommen.
Literatur? Wen interessiert Literatur? Wenn Phönix nach der Literatur ginge dann dürften, so leid mir das tut, 90% aller Elfenspieler keine Elfen spielen (die sind in der Literatur üblicherweise groß und schlank) und ebensoviele keine Zwerge (die sind nämlich in der Literatur üblicherweise klein wie ein Kind). Dann dürften Halblinge nicht Einnahmegiftimmun sein (wo bitte soll das stehen?) und Orks nicht grün sein (Tolkiens Orks sind ebenso wie die Dämonen deren Abbild sie sind sind nicht grün).
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Ich glaube, du hast leider immer noch nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Wenn dich ein Ultorianer auf dem Scheiterhaufen verbrennt, um deine Seele zu läutern, dann ist es das, was er glaubt, das geschehen wird. Der inbrünstige Malagit aber weiß, dass etwas ganz anderes passiert.

Was du in der tat verstanden hast, ist, dass es in der Realität einen gravierenden Unterschied zwischen Glauben und Fakten gibt. Anders in der Phoenixwelt: Hier sind klerikale Wunder an der Tagesordnung, nicht selten erscheinen Engelk und ähnliche Zeichen für das Wirken von Göttern. Hier muss man nicht glauben, man "sieht". Insofern zieht der Vergleich nicht.

Was du mit den "inoffiziellen" opferregeln meinst, weiß ich nicht. Die Opferung ist aber ein ganz anderer Schuh. Genausogut müsste man dann in Frage stellen, warum jemand, der unter dem Einfluss von "Derus meus" steht, kein Suizid begeht. Denn wenn er seine Seele verpfänden kann, was wesentlich weitreichendere Konsequenzen hat, warum dann nicht auch das?
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

. Wenn dich ein Ultorianer auf dem Scheiterhaufen verbrennt, um deine Seele zu läutern, dann ist es das, was er glaubt, das geschehen wird. Der inbrünstige Malagit aber weiß, dass etwas ganz anderes passiert.
Das war ja nur ein Beispiel, eines von mehreren.
Anders in der Phoenixwelt: Hier sind klerikale Wunder an der Tagesordnung, nicht selten erscheinen Engelk und ähnliche Zeichen für das Wirken von Göttern. Hier muss man nicht glauben, man "sieht". Insofern zieht der Vergleich nicht.
Mit dieser Argumentation könnte man auch die Existenz von Atheisten leugnen. Was sieht ein normaler Büger wenn ein Kleriker ein Wunder wirkt? Nichts anderes als wenn ein Magier einen Zauber wirkt. Engel erscheinen nicht einfach so und Zeichen sind eher selten. Was auf Cons geschieht ist ja nicht die Tagesordnung. Man sieht nicht man glaubt.
Was du mit den "inoffiziellen" opferregeln meinst, weiß ich nicht.
Diese Worte habe ich nicht benutzt. Ich schrieb
ich meine die die nicht in Regeln gefasst sind
womit ich meinte, dass auch Odisz-Anhänger oder Avatiz-Anhänger Leute opfern und deren Seelen sollen ja auch zu den Erzdämonen und damit letztendlich zu Malak-Arsch (*g* erinnert sich noch wer? Gott hab ich gelacht) hoch..ääh...runter.
Die Opferung ist aber ein ganz anderer Schuh. Genausogut müsste man dann in Frage stellen, warum jemand, der unter dem Einfluss von "Derus meus" steht, kein Suizid begeht. Denn wenn er seine Seele verpfänden kann, was wesentlich weitreichendere Konsequenzen hat, warum dann nicht auch das?
Endlich mal ein wirklich gutes Argument ;-) Aber muss man hier bemäkeln, dass der Begriff Selbstmord recht unklar ist. Ein Beispiel: Auf dem Eiselfen Spiel habe ich einen anderen Charakter einen Servus Meus reingedrückt und ihm gesagt "gib mir alles was du besitzt und dann renn so schnell du kannst in diese Richtung." Ist das Selbstmord? In Cairsheveen nackt in den orkverseuchten Wald zu rennen und zwar eine Stunde lang auf voller Geschwindigkeit? Irgendwie schon, oder? Der Unterschied zu "Stoß dir ein Messer in den Bauch" ist eigentlich nicht wirklich groß. und trotzdem ist das ein befehl der funktioniert.
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Tja, hier triit ganz offenbar der Unterschied zwischen einem "sicheren" und einem "sehr wahrscheinlichen" Ereignis zutage.

Zur Abwechslung warte ich jetzt mal auf gute Argumente, warum das befohlene Verpfänden der Seele ohne Möglichkeit des Widerspruchs funktionieren sollte.
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Es ist auch nur "sehr wahrscheinlich", dass der böse Gott die Seele am Ende bekommt. Aber bring du doch mal gute Argumente warum es NICHT gehen sollte. Pro-Argumente
Argument 1: Es ist eine erfundene Welt, wenn der Autior/die Autoren dieser Welt das so entscheiden ist das so
Argument 2: Sie haben (scheinbar) entschieden "es geht, bringt aber nix"
Argument 3: Freiwilligkeit ist in der Literatur und (Glaubens-)Geschichte nicht zwingende Vorraussetzung
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