Raikal in Scherben

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Nora Ziel
Baron
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Raikal in Scherben

Beitrag von Nora Ziel »

Nach einer Odyssee durch diverse Staus zurück im Norden, hier schnell noch ein paar Eindrücke aus dem schönen Raikal:

Die Tanneburg bietet wenig Luxus, aber ein wunderschönes Spielgelände, das gleichzeitig nicht zu weiträumig ist und doch verwinkelt ist. Wir wurden gewarnt dass es kalt wird, mir war nicht ganz bewusst wie sehr sich der kühlende Effekt auf den Burghof ausweiten würde. Mit mehreren Decken, Ohrenstöpseln und Schlafmaske konnte man aber auch im Gemeinschaftsschlafraum seine Ruhe finden.
Die Verpflegung war einfach, aber sehr sehr lecker. Viel Liebe an das Küchenpersonal.

Im Spiel gab es schnell Gelegenheit, mit den ansässigen Fraktionen ins Gespräch zu kommen. Die Besetzung der NSC Rollen war absolut stimmig und jede auf ihre eigene Weise großartig.

Durch die räumliche Trennung von Burg und Zeltschlafplätzen erschien zeitweilig das Gefühl, dass zwei parallele Spiele stattfanden. Die Lage im Tal wurde von unserer Gruppe nach einer Konfrontation mit undiplomatischen Gästen am ersten Tag hauptsächlich von den Fenstern und dem Garten der Burg aus beobachtet und ich kann daher nichts zur Plotdichte im Tal sagen. In der Burg hatten wir jederzeit alle Hände voll zu tun und konnten uns nie über Langeweile beklagen.

Der Dungeon war offensichtlich mit sehr viel Herzblut aufgebaut und die wiederkehrenden Wellen der Demut sorgten dafür, dass alle Spielergruppen die Möglichkeit hatten ihr Glück unter Tage zu versuchen.

Trotz unserer kulturell bedingten Überheblichkeit hatten wir mit vielen verschiedenen Spielern Anknüpfpunkte. Gefallen würden ausgetauscht, Bündnisse und Feindschaften gepflegt und spontane Aktionen halfen manchmal, wo Planung uns keinen Weg aufzeigen konnte.
Bei der Herstellung der Scheiben für das Portal gab es sowohl bei Spielern als auch bei NSC einige Unklarheiten über die Spielmechanik.

Das Ende war angemessen spektakulär, auch wenn die Frage offen blieb, wie ein Nuntius seine Ketten sprengen und einen Erzdämon so mühelos besiegen konnte.
Dennoch verließ ich das Spiel, mit dem Gefühl viele Dinge erreicht zu haben und dem Eindruck, dass dies auf die ein oder andere Weise auch auf viele andere Spielergruppen zutraf.

Vielen Dank an die Orga, die NSC und an unsere Mitspieler für dieses wunderbare Spiel.
Ich werde mich noch lange an Teezeremonien, an Prophezeiungen, an Peitschenfeste und anbegeschnittene Finger im Malagashtempel, an Verhandlungen und Übersetzungswettstreite und an zähe alte Menschen erinnern, die einfach zu sturr zum Sterben sind.

Ich hoffe dieses Spiel steuert auf eine Fortsetzung zu und die Sippe der ke Kai (aka die Piraten-, Fisch- oder Wasserelfen) können ihre Speere bald wieder zur Jagt auspacken.
Lillian Berthel
Baron
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Re: Raikal in Scherben

Beitrag von Lillian Berthel »

Nach einigen Stunden nachgeholtem Schlaf:

Ich hatte sehr viel Spaß, das Spiel ist mindestens irgendwo unter meinen Top 3 Spielen.

Das Setting war toll und durchdacht von Schwüren über Orakel und Teezeremonien, das Wortglossar und ganz viele kleine Hintergrundentdeckungen, ganz großes Kino.
Der Dungeon unglaublich liebevoll errichtet, die Rätsel waren wunderbar. Das immer neue Teile aufgebrochen/aufgegangen sind, hat das Ganze immer wieder spannend gemacht.
Die Orga war immer schnell erreichbar. Der Informationsfluss über das Fortschreiten im Keller war sehr gut.
Es gab immer wieder kleine Dinge zu entdecken und zu erledigen. Ich glaube es war das erste Spiel auf dem ich richtig geplottet habe und es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht.
Das Konzept auf Gefallen basierend miteinander zu handeln hat für mich das Spiel sehr bereichert, dass man um an A zu kommen nicht einfach ein paar Kupfer auf den Tisch legt, sondern im Austauscht B erledigt, dafür aber noch C braucht… Ich habe mein Geld nur dann angefasst wenn ich eigentlich einen Zettel gesucht habe und es dann ärgerlich wieder weggesteckt.

Einziges Manko: Die Informationslage über die Herstellung/Funktionsweise der Scheiben war etwas durcheinander.

Unser Gruppenkonzept ist sehr gut aufgegangen. Wir hatten großartige Szenen. Von Hass und Gier und Rachsucht und Lust.
Wir sind bei der Vorbereitung etwas eskaliert und ich hoffe sehr, dass wir Gelegenheit finden die Gruppe wieder spielen zu können.

Ansonsten kann ich mich dem, was Nora schreibt nur anschließen.

Vielen Dank an alle Mitspielenden für eskalierende Szenen von abgeschnittenen Fingern, gebrochenen Händen, Peitschenfesten und Teezeremonien mit einem Hauch von Gefahr.
Vielen Dank an die NSCs die das alles so lebendig gemacht haben.
Vielen Dank an den Burgherren, dass wir eine so aufregende Zeit dort verbringen durften.
Vielen Dank an die Orga, es war ein ganz großes Spiel!

Liebe Grüße eure Lilli
Aka. Malea ke Kai, Wanana — Seeelfe, Fischelfe, Banana..
MikaAckermann
Edler
Beiträge: 12
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 21:00

Re: Raikal in Scherben

Beitrag von MikaAckermann »

Nach langer Fahrt im Stau und viel Schlaf bin ich sowohl geistig als auch körperlich sehr erschöpft.
Ich muss jetzt ganz dringend meine Gedanken loswerden:

Es war eine richtig gute Con.
Die Burg war ein echt tolles Gelände die viel zu bieten hatte. Zwar war ich so gut wie garnicht im Wald aber alleine die Option war toll. Haben ja auch viele genutzt.
Vielen Dank an die Orga ihr habt einen sehr spannenden Plot auf die Beine gestellt der nicht nur dicht war sondern auch noch "nicht ganz Dicht" im Sinne von wir werden hier jetzt alle zu bösen Kultisten. Die Ideen und die Umsetzung war unfassbar gut. Vom Briefing und Anreise, der Einführung in ein gefährliches Setting in dem man jederzeit aufpassen musste was man sagt über ein tolles Dungeon und fabelhaftes Politikspiel bis zu einem epischen Finale. Ich könnte mir vorstellen das Leute hier gerne mehr eingreifen hätten können. Aber ich fand es genau richtig um die Bedrohung darzustellen.

Vielen Dank an alle alle Spieler ihr habt dieses Setting lebendig gemacht. Man hatte das Gefühl das hier Fraktionen zusammenhalten gegeneinander verbünden und immer versuchen ihren Vorteil gegen die anderen versuchen auszuspielen.
Besonderer Dank hier an Vitali der mir nichts durchgehen lässt, die Lirerin die ich bezaubert habe um für meine Familie wichtige Dinge zu tun. Und natürlich alle anderen Lirer und Söldner die ausserhalb des Elfenspiel für Ärger und Kooperation gesorgt haben
Vielen Dank an den Splitter Kai ihr saht nicht nur wahnsinnig gut aus sondern habt auch ein Wahnsinnsspiel abgeliefert. Alleine das benutzen des Wortglossars. Ich hatte mir das so fest vorgenommen immer nato statt ja zu sagen ihr und vor allem eure Sybarit hat das genau so durchgezogen wie ich es gerne gekonnt hätte. Danke an die Eiselfen ihr wart herrlich beleidigt und arrogant. Danke an Erkand für das Verständnis für jemanden der gerade gehirngewaschen wird.

Danke an alle NSC man hatte das Gefühl die Archons waren exakt dafür gecastet für das was sie darstellen sollten. Oder es wurden Rollen auf den Leib geschneidert. Keine Ahnung.. Es waren echt beeindruckende Autoritäten. Hautnah natürlich mein Archon von Thar danke das mein Name nun 9 Wörter länger ist.
Klasse waren auch die Sybariten und Mitglieder der jeweiligen Häuser. Ihr habt auch sehr gut in den Teil gepasst für den ihr zuständig wart.
Als ich für einen Haralin gehalten wurde hatte ich kurz OT Sorge das man mir glaubt und nur IT sagt das es schon in Ordnung wäre.
Ich hatte nicht so viel mit den Kampf NSC zu tun aber das was ich gesehen habe war super von Haralin über Ultorritter bis zu Krebsmenschen
Und danke danke danke an die vielen unterschiedlichen Sklaven. Ihr wart die allerallerkrassesten. Ohne euer heftiges Spiel hätte dieses Setting auch für einen Elf nicht annähernd so bedrohlich und böse gewirkt.
Ich hatte als Lariel das Gefühl das ich so gut wie nichts tun kann um euch aus diesem Land rauszuholen. Es war ein harter Konflikt den ich nicht mal nach außen zeigen konnte weil ich jederzeit vermutet hätte das es mir hätte schaden können.
Ihr habt es auch geschafft das ich echt Angst hatte um meinen menschlichen Freund den ich mehr oder weniger mal als Mol ausgegeben habe.

Ingesamt habe ich mich gefreut das Lariel nicht nur eine spannende Entwicklung gemacht hat die ich nie erwartet hätte sondern auch einen sehr gut passenden Hintergrund und ausgefeiltere Vergangenheit. Mir war als ich den Charakter damals erschaffen habe nicht klar was es heißt aus Raikal zu sein. Mir war klar das es Sklaven gibt aber nicht wie bedrohlich es sein kann.
Naja. auf jeden Fall jetzt umso logischer das er nun so schnell wie möglich da wegfährt um aus Tulderon Dinge in Raikal versuchen zu verändern.
Hier wird gebaut: Botschaft von Raikal.

Liebe grüße an alle die ich vergessen habe,
Lut aka
Awausan Lariel Ithilinde (Mondesang) von Thar, Sybarit des Splitters Mithitil (Nebelmond) dargum in Tulderon.
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Andreas Neiling
Edler
Beiträge: 12
Registriert: Mo 5. Jun 2017, 16:29

Re: Raikal in Scherben

Beitrag von Andreas Neiling »

Das Wetter war ideal. Die Location passte recht gut für das Setting. Möglichkeiten gab es genug, ob in der Burg, im Wald oder im Zeltlager ein Ungemach zu erleben oder Bundnisse/Intrigen zu schließen. Plot mäßig glaube ich waren alle gut versorgt und sind mehr oder weniger Ihren Aufgaben nachgegangen. Aber das können Andere besser beurteilen, da ich die meiste Zeit im oder am Heiligtum zu finden war.
Kommen wir zum Heiligtum, soviel Liebe und Arbeit habt Ihr da hinein gesteckt, das war einfach großartig - eine tolle Mischung aus Kampf, Rätseln und entdecken, um immer wieder, irgendwo eine weitere Tür zu öffnen. Die Lösung mit der Demut fand ich persönlich überragend, um so verschiedenen Gruppen die Möglichkeit zu geben, dort hineinzukommen und etwas wichtiges abzugreifen. Mit allen Gruppen ob die Gelehrten, die Freibeuter, See Elfen, Lirer Söldner um Vitali usw. mit Allen hatte ich viel Spaß da unten und ich hoffe Ihr mit mir auch :-P. Es gibt soviel schöne Anekdoten die dort unten passiert sind, die ich aber hier nicht weiter verraten werde.
Mein Fazit, ein wirklich tolles Spiel, meine Rolle war sehr anstrengend körperlich und geistig (da ich mir nicht gern was sagen lasse...), aber es war eine weitere Erfahrung :-).
In aller erster Linie möchte ich mich bei der Orga bedanken, das war echt eine sehr hohe Messlatte, die Ihr sogar noch überboten habt. Großes Kino. Auch fühlte ich mich sehr rücksichtsvoll behandelt und Ihr wart jederzeit erreichbar, hier war ich der Premium NSC - DANKE. Solltet Ihr so einigermaßen mit meiner Rolle zufrieden gewesen sein, bin ich gern wieder NSC bei Euch ( ansonsten heuer ich bei den Freibeutern an :-P).

An die NSC*s das war ja fast ein Familien Spiel, so viele die man schon Jahre lang kennt. Es war einfach grandios mit Euch zu spielen, wenn die Spieler nur halb soviel Spaß hatten wie wir, sind sie mit glänzenden Augen nach Hause gefahren und warten auf eine Fortsetzung.

Und ohne Euch Spieler hätte das Ganze nicht statt gefunden, dafür schon mal Danke. Wie schon gesagt ich hatte viel Spaß mit Euch...

Das Essen fand ich völlig OK und auch die lange Frühstückzeit, Kaffee und Abends warm waren gut terminiert.

Kritik kann ich keine finden, nur 3 Verbesserungsvorschläge die ich Euch so mitteilen werde.

An die Orga: Ist der gute Oreg nun freigelassen? Die Krone wurde geborgen und übergeben?

An Lars: Das magische Licht im Heiligtum leuchtete bei mir mit Handschuh, da ich ein Loch im Ringfinger hatte.

Bis zum nächsten Spiel
Euer Andi alias Oreg Grobschmied
Glück ist wie Seife. Manchmal flutscht es einem einfach durch die Hände.
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Simon K.
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Fotos: Raikal - In Scherben

Beitrag von Simon K. »

Hier gibt es die ersten Bilder vom Raikal - In Scherben. Fotos sind von Micha und mir. Das Bilder-Archiv scheint voll zu sein. Wir arbeiten aktuell an einer parallelen Lösung.

Hier der Foto-Link:
https://drive.google.com/drive/folders/ ... z4fbzRtMNB
// Neuigkeiten und weitere Infos der Phönix Carta findest du auf Facebook und Instagram:
http://www.facebook.de/phoenixlarphttps://www.instagram.com/phoenixlarp //
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Mathias K.
Fürst
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Re: Raikal in Scherben

Beitrag von Mathias K. »

Wenig Schlaf und viele Treppen steigen. Auch wenn ich schon vor Jahren zum "hauptberuflichen Gewandungsgriller mit ganz geringem Hobby-Plotjäger-Anteil" mutiert bin - ich glaub, ich werde zu alt für den Scheiß!
Selber habe ich nix vom Keller gesehen (Capitano Galoschee hat mich einfach nicht gelassen, kommt halt doch auf die Länge an, zumindest was die Abmessung der Bewaffnung betrifft :mrgreen: ). NSC waren hochkarätig besetzt - da waren selbst unter den "Komparsen" Oscar-Preisträger am Start, dementsprechend 1a. Avatiz-Herbeirufung fand ich auch sehr geil. Mit der Orga hatte ich kaum/keine Berührungspunkte, zumindest keine "dienstlichen" - bleibt nur Danke zu sagen, für die Ausrichtung der Con. SC: In unserer Gruppe gab es zwei (für mich) ganz neue, junge Gesichter und ein recht neues (zweites LARP) Älteres. Das freute mich sehr, vor allem weil ich die Spielerschaft ansonsten für ein Gremiumsspiel als recht überschaubar empfand, was da los?
Ich freue mich sehr, dass die von mir angefertigten Kunstwerke alle eine Liebhaberin/einen Liebhaber gefunden haben und bedanke mich nochmals für die Lobpreisungen (speziell für die Schattenskulptur) an dieser Stelle. Vielleicht taucht der Charakter ja mal wieder in der Phönixwelt auf, dann mach ich noch die eine oder andere Skulptur (versprochen).


Bis dahin
Mathias
aka Peer Versa
Aprikosengelee
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Registriert: Mo 22. Mai 2023, 23:40

Re: Raikal in Scherben

Beitrag von Aprikosengelee »

Aus der Sicht eines Einsteigers:

Wenn ich von meinen Freunden gelöchert werde wie es denn nun war, was ich so erlebt habe, ob ich das ganze noch mal machen will dann antworte ich aktuell: "Es war die reinste Reizüberflütung, aber absolut geil und ja ich will noch mal!"
Das fasst es für mich nämlich am besten zusammen.
Ich habe selten in meinem Leben so viel Spaß gehabt wie an diesem Wochenende und selten so viel und herzlich gelacht und gleichzeitig so einen Druck und Ernsthaftigkeit verspürt.
Die Atmosphäre die durch die NSC und die Spieler aufgebaut wurde war einfach perfekt. Egal wo ich hinging, ich hatte nie das Gefühl, dass etwas unstimmig ist. Man betrat am ersten Tag diese Welt und befand sich in ihr bis zum letzten und jeder der dort war hat das auch genau so ernst genommen. Das war wirklich eine beeindruckende Erfahrung und hat auch mir geholfen schnell ins Spiel und den Charakter zu finden.
Zum Plot kann ich leider wenig sagen, da fehlt mir zu viel Hintergrundwissen, aber ich habe gemerkt wie es die Stimmung in unserem Lager als auch bei allen anderen beeinflusst hat. Großartig ausgespielte NSCs durch und durch, ihr habt meinen tiefsten Respekt, auch wenn wir kaum miteinander zu tun hatten.
Es war auch wunderbar sehen zu können wie andere ihre Charaktere und "Berufe" ausspielen. Zum Beispiel hatte ich bis zu dem Wochenende keine Vorstellung wie denn nun eigentlich Kämpfe ablaufen sollen oder wie man heilt. Dazu bekam ich aber sehr schnell sehr viele Einblicke. Zwischenzeitlich hat es mich auch überfordert bei den vielen Ereignissen die so kurzfristig hintereinander kamen, weshalb ich froh war, wenn man mal für 1-2h durchatmen konnte. Es wurde auf jeden Fall nie langweilig und es war auch an sich sehr schön immer irgendwie was zu tun zu haben.
Auch das Charakterspiel war wunderbar. Egal mit wem man agierte, es hat gepasst und hat auch den Mut gegeben mit der Zeit mehr zu probieren und nicht nur mit Leuten aus dem Lager, sondern auch frei mit neuen Gesichtern zu plaudern.
Zum Thema Essen sei gesagt dass ich es ganz klasse fand wie wirklich an alle gedacht wurde und selbst wenn dann ein Angebot ausging sich sofort um Ersatz gesorgt wurde, so dass alle rundum satt und glücklich sein konnten. Einfach top!
Noch ein paar Worte zum Finale:
Leider habe ich davon nicht so viel gesehen. Es war auf jeden Fall großes aufgebaut worden und die Spezialeffekte sahen wirklich super aus. War auch sehr beeindruckt wie gut man die Sprecher verstanden hat, das stell ich mir gar nicht mal so einfach vor in einem Burghof.
Mich hat nur verwirrt, dass danach plötzlich wie ein Cut war. Die Szene war vorbei und dann hat sich alles zerstreut und ging seiner Wege, als wären vorher nie Streitigkeiten, Missstände oder ähnliches gewesen, zumindest von dem was ich mitbekommen habe. Kann ja sein dass das so gewollt war, hat mich nur irritiert. Soll dem ganzen aber keinen Abbruch getan haben, ist nämlich so ziemlich das einzige, denn der Rest war einfach nur grandios!

Liebe Grüße und hoffentlich bis zum nächsten Spiel
Jess
Aka Lucille (Heilerin)
MirjamKB
Edler
Beiträge: 20
Registriert: Mo 7. Aug 2017, 12:39

Re: Raikal in Scherben

Beitrag von MirjamKB »

Moin,
auch von mir einen herzlichen Dank für das schöne Spiel.

Zur Location:
- Tolle Burganlage, aus meiner Sicht (obwohl auch ich längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe) ein sehr spannendes Gelände mit vielen gut genutzten Möglichkeiten. Dass manche Teile nur für einen Part der SpielerInnen zugänglich waren (Grabmal, Garten) hat zumindets bei mir Neugier geweckt, was es da sonst noch zu entdecken gegeben hätte. Und was auch immer sich im 4. Stock verborgen haben mag - ich finde es eigentlich schön, wenn manche Dinge auch unaufgedeckt bleiben. An dieser Stelle Chapeau an die Gruppe der betagten ArcheologInnen, die sich in ihrem konsequenten Spiel nie über den 1. Stock hinaus bewegt haben :) Sanitäre Anlagen fand ich als Burgbewohnerin absolut ausreichend.
Einziges Manko war eine von mir neu entdeckte Stauballergie, die im Schlafsaal ganz schön gekickt hat. Vielleicht befeuert von den ausgestopften Viechern über meinem Bett - diese sind für gegebenenfalls weitere Spiele wahrscheinlich nicht ohne weiteres abzuhängen?
- Ich fand die Verpflegung exzellent. Und das galt nicht nur für den Geschmack sondern explizit auch für die Essens-Uhrzeiten (es ist schon sehr schön, nicht an Jugendherbergs-Essenszeiten gebunden zu sein, die zum Tag-Nacht-Rhythmus der Meisten auf einem Larp nicht so toll passen). Zudem fand ich es extrem gut, dass Mittags noch Essen vom Vortag bereitgestellt wurde. Damit wurde auch mehr geboten als angekündigt (ich hatte mich auf Mittags ausschließlich Kuchen eingestellt).

Zum Spiel:
- NSC und SC haben gleichermaßen für schönes Spiel gesorgt. Besonders gut gefallen hat mir das ständige Paktieren und Sondieren mit anderen Gruppen, als die Bedrohungslage konkreter wurde. Auch dass hier Mal die Malagithen das Gros der Anwesenden gestellt haben und sich nur darin unterschieden, wie weit sie bereit waren, für ihren Glauben zu gehen, fand ich eine schöne Abwechslung. Toll war für mich die Fraktion der Betagten, das Spiel mit dem Chevalier und der dazugehörigen Crew, die wunderschöne und liebevoll ausgestaltete Fraktion der See-Elfen und dass ich am Ende immer noch nicht wusste, wo man Kaffee holen konnte, weil ich mich so konsequent bedient wurde.
- Finale: Die ganz genauen Abläufe erschlossen sich mir nicht, da ich nur Teile davon hören und nichts davon sehen konnte. Die Eskalation hatte sich sehr klar abgezeichnet. Das führte zu einem - wie ich fand sehr schönen - dichten Weltuntergangs-Gefühl, was über den ganzen Samstag zunehmend präsent war. Ein ständiges Warten auf die Katastrophe. Zum anderen führte dieses Wissen um die anstehende Eskalation dazu, dass sich ein Gutteil des Spielendenschaft entweder vorher ins Zeltlager (?) zurückzog, oder wie wir den Absprung verpasste und sich auf der Terasse verschanzte. Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, es ist erstaunlich, wie gut die NSC zu hören waren. Die Soundkulisse habe ich als ausgesprochen stimmig erlebt. Sobald sich die Möglichkeit bot, haben dann aber auch wir den Ort des Geschehens verlassen und daher wird man in Cahirsheveen erst mit deutlicher Verzögerung erfahren, was genau dort vorgefallen ist. Das ist natürlich etwas schade, die sicher sehr beeindruckenden Kostüme und das Hervorbrechen aus dem Portal hätte ich gern gesehen. Auf der anderen Seite ist es konsequent, dass die Spielendenschaft nicht künstlich "gezwungen" wird, bestimmten Szenen beizuwohnen.
- Speziellen Dank an Jess für das vorangegangene Feedback. Ich fragte mich immer wieder, wie sehr ein Plot, der so heftig auf den gesamten Welthintergrung fußt und mit Namen, Ländern, Religionen und historischen Figuren nur so um sich wirft, noch zugänglich ist für NeuspielerInnen. Es ist sehr gut, direktes Feedback dazu zu haben, dass zumindest du trotzdem die Atmosphäre und Bedrohlichkeit empfinden konntest, auch wenn manchmal der Hintergrund fehlte.
Herzlichen Dank für so ein schönes Abenteuer,

Mirjam aka Rashka Darshee
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Frank Bauer
Phönix-Carta - ORGA
Beiträge: 121
Registriert: Mo 11. Aug 2003, 14:25

Re: Raikal in Scherben

Beitrag von Frank Bauer »

Ich bin mal wieder zu spät - alles Relevante wurde bereits geschrieben. Da bleibt mir nur, das eine oder andere noch mal zu bekräftigen.
Es war ein super Spiel, weit oberhalb des üblichen Durchschnitts.
Das gewählte Raikal-Thema war interessant und weder abgegriffen noch banal.
Also kein Lari-Fari-Jeder-kann-mit-seinem-Lieblingscharakter-kommen-Con. Das ist schon mal erfrischend und mutig, denn die Erfahrung zeigt, dass sich dann weniger Spieler anmelden. Schön, dass ihr den Mut hattet.
Dann auch noch ein Spiel mit "bösen" (malagitischen) Protagonisten und Sklaven. Auch oft ein schwieriger Balanceakt, den ihr super gemeistert habt.

Meiner Meinung nach kann man ein gutes LARP auf zwei wesentliche Faktoren reduzieren: Atmosphäre und Story.
In beidem habt ihr brilliert. Die Location passte zum Setting. Die latent bedrohliche Atmosphäre war immer greifbar, ohne zu viele Gewaltexzesse. Alle NSCs haben das hervorragend rübergebracht, sei es auf der Seite der Raikalelfen oder auf der Seite der Sklaven. Ich habe es sehr gemocht, mich mit möglichst vielen der Sklaven zu unterhalten und sehr interessante und teilweise auch anrührende Leidensgeschichten zu hören. Die Gespräche mit den Raikalern waren immer eine Abwägung zwischen Geben und Nehmen. Man musste sich gewollt oder ungewollt vor den Karren spannen lassen, sonst ging gar nichts. Aber trotzdem noch die eigenen Ziele verfolgen. Das hat mir Spaß gemacht.
Der Plot war klasse. Vielschichtig, interessant, herausfordernd, zum Spiel mit anderen Gruppen anregend. Jede Menge spannende Ansätze, die es alle verdient gehabt hätten, ihnen nachzugehen. Aber so viel Zeit hatte man nicht und musste daher diverse Plotstränge anderen überlassen. Dabei wurde der Plot niemandem aufgezwungen. Wer sich nicht einmischen wollte, wurde auch nicht behelligt, soweit ich das beurteilen kann.
Das allein hätte schon ein gutes Spiel ausgemacht.
Aber dann kam noch die Kirsche auf der Sahne. Das Grabmal Ravils war der großartigste, spannendste, atmosphärischste, am besten konzipierte Dungeon, den ich in fast 30 Jahren LARP je erlebt habe. Ich mag Dungeons nicht. Sie fokussieren zu sehr auf einen Ort, binden sowohl bei der Orga als auch bei den Spielern zu viele Ressourcen, es können i.A. nur wenige Spieler partizipieren und sind meist langweilige Monsterschlachtplatten auf engem Raum.
Außer das Grabmal Ravils auf diesem Spiel. Das war der Oberhammer. Ihr habt da alles richtig gemacht, was sonst schief geht. Es gab dort für jeden etwas. Dinge zu erkunden und zu entdecken, Gegner zu besiegen und Rätsel zu lösen. Die Rätsel waren herausfordernd, intelligent und spannend, aber lösbar. Durch die Demut hatte jeder Spieler, der das wollte, die Möglichkeit, den Dungeon zu betreten. Er wurde also nicht von wenigen Leuten okkupiert. Dass immer wieder eine weitere Tür aufging, blieb es durchgängig spannend, obwohl man ja bereits zu Beginn wusste, was das Ziel und Ergebnis sein würde. Jeder konnte da unten seine Fähigkeiten einbringen, von den rüstigen Rentnern über die Söldner-Schwermetaller, die rührigen Seeelfen oder eben alle Mitglieder unserer kleinen Schiffsmannschaft.
Und das Beste war: Für den Rest des Spiels und alle anderen Plotstränge war es völlig unerheblich, was da unten im Keller passierte. Also kein Nadelöhr, dass die ganze Spielmechanik ins Wanken bringen konnte.

Vom Finale haben wir leider nichts mitbekommen. Da waren wir mit Ravils rechtem Arm und seinem Schmuck bereits auf der Flucht. Ich bin mir da noch nicht sicher, was ich davon halten soll, dass da mal eben en passent ein Erzdämon erschlagen wurde. Aber nun ja, da ich es nicht selbst mitbekommen habe, will ich es auch nicht beurteilen.

Also, alles in allem ein Spitzenspiel. Ganz großes Phönix-Kino. 1,3 Klingenwacht, würde ich sagen 8)
Weiter so.
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